Der Traum lebt weiter – TVM im Playoff-Finale

Nach einem spannenden 4:4 Unentschieden im Hinspiel in Dresden setzte sich der TV Marktheidenfeld vor heimischer Kulisse mit einem überzeugenden 6:2-Heimsieg durch und steht wie im Vorjahr im Playoff-Finale um den Aufstieg in die 2. Bundesliga.

TSV Dresden – TV Marktheidenfeld 4:4

TV Marktheidenfeld – TSV Dresden 6:2

„Das war ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu unserem großen Ziel. Jetzt gilt es, im Training weiter zu arbeiten, um topfit für das Finale zu sein. Denn noch sind wir nicht am Ziel“, richtete Mannschaftsführer Matthias Pröstler den Blick nach dem Halbfinalsieg gegen den TSV Dresden direkt wieder nach vorne. Drei Wochen haben die Marktheidenfelder nun Zeit, um sich auf das Finale (9. / 10. April) gegen den VfB Friedrichshafen vorzubereiten. Die Baden-Württemberger, ihrerseits Meister in der Süd-Staffel der Regionalliga Südost, hatten sich im zweiten Halbfinale mit 5:3 und 7:1 gegen den TV Unterdürrbach durchgesetzt.

Beim Hinspiel in Dresden trat Marktheidenfeld in den zuletzt bewährten Doppelformationen an. Tim Specht und Matthias Pröstler trafen im ersten Doppel auf Michael Prinz und Alexander Schröder. Mit einer konzentrierten Leistung siegten Specht und Pröstler im ersten Satz mit 21:14. Im zweiten Durchgang agierten sie jedoch ein wenig zu passiv und ließen die Dresdner besser ins Spiel kommen. In der entscheidenden Phase konnten die Hädefelder zwei Satzbälle abwehren und letztlich mit 25:23 den ersten Punkt für den Regionaligameister der Staffel Ost einfahren. Im Damendoppel hatten Jule Keil und Theresa Redelbach eine schwere Aufgabe zu bewältigen. Gegen Anja Hübner und Daniela Wolf, eines der stärksten Damendoppel der Liga, fanden die beiden trotz langer und ausgeglichener Ballwechsel nie ein wirksames Mittel um Punkte zu erzielen. Mit 11:21 und 12:21 mussten sie sich deutlicher geschlagen geben, als es der Spielverlauf widerspiegelte.

Einen unerwarteten Dämpfer mussten die Hädefelder im zweiten Doppel hinnehmen. Christian Schäffer und Jan Rudzinski starteten mit leichten Schwierigkeiten gegen Till Borsdorf und Marcel Bachmann. Nach knapp verlorenem ersten Durchgang (21:23) kämpften sich die beiden nochmals zurück und erspielten mit 21:13 den Entscheidungssatz, in dem sie jedoch wieder in die schwache Form des ersten Satzes zurückfielen und mit 16:21 unterlagen.

Jule Keil, die schon seit längerem mit Rückenproblemen zu kämpfen hatte, war aufgrund dieser Einschränkung im Dameneinzel gegen Anja Hübner ohne große Chancen. Nach 8:21 kämpfte die gebürtige Erfurterin nochmals um jeden Punkt, musste sich dennoch mit 19:21 geschlagen geben. Beim Stand von 1:3 ging Tim Specht im ersten Einzel aufs Feld. Gegen Michael Prinz unterstrich er, warum ihm in der laufenden Saison noch kein Einzelgegner das Wasser reichen konnte und brachten den TVM mit 21:8 und 21:10 wieder in Schlagdistanz.

Im gemischten Doppel unterlagen Matthias Pröstler und Ramona Schäffer schon zum dritten mal in diesem Jahr gegen das Mixed aus Dresden. Nach verlorenem ersten Satz (17:21) glichen sie mit einem starken Comeback aus (21:16), mussten dabei jedoch zu viele Körner lassen, als das sie diese Leistung auch im entscheidenden dritten Durchgang hätten abrufen können. Durch das 12:21 lag Marktheidenfeld nun schon mit 2:4 zurück.

Christian Schäffer rettet Marktheidenfeld das Unentschieden

Im zweiten Einzel lieferte Jan Rudzinski eine starke Vorstellung. Mit 21:19 und 21:16 siegte er gegen Till Borsdorf und brachte die Hädefelder wieder auf 3:4 heran. Im letzten Spiel des Tages lag es nun bei Christian Schäffer, durch einen Sieg das Unentschieden zu retten und den Traum vom Finale am Leben zu halten. Der Hafenlohrer startete stark und legte mit 21:17 gegen Alexander Schröder vor. Im zweiten Durchgang legte der Dresdnern einen Gang zu und zwang Schäffer mit 18:21 in den dritten Durchgang. Hier kämpften beide Akteure mit letzter Kraft um jeden Punkt. Schäffer gab trotz Wadenkrämpfen nicht auf und stand bei 18:20 schon mit dem Rücken zur Wand, ehe er sich und seinem Team mit 23:21 den umjubelten Punkt 4:4-Unentschieden und damit einer guten Ausgangslage fürs Rückspiel bescherte.

Am Sonntag hatten die Hädefelder nun den Heimvorteil und eine Menge Fans auf ihrer Seite. Tim Specht und Matthias Pröstler machten es im ersten Doppel dennoch sehr spannend. Mit 21:16, 11:21 und 21:13 brachten sie die Marktheidenfelder auf die Siegerstraße. Eine Überraschung gelang Jule Keil und Ramona Schäffer im Damendoppel. Schäffer sprang für die erkrankte Theresa Redelbach ein und harmonierte von Beginn an perfekt mit ihrer Partnerin. Mit 21:17 und 21:18 erhöhten sie gegen Wolf/ Hübner auf 2:0 für die Hausherren. Auch im zweiten Doppel stellten die Hädefelder um. Thomas Fuchs ging für Christian Schäffer an der Seite von Jan Rudzinski ans Netz und auch dieser Schachzug ging auf. Mit 21:14 und 21:15 sicherten sich die beiden den Sieg gegen Borsdorf/ Bachmann. Beim Stand von 3:0 trat Jule Keil im Einzel gegen Anja Hübner an und wie schon am Vortag war für die angeschlagene TVM-Akteurin nicht viel zu holen (14:21 und 12:21). Punktegarant Tim Specht ließ auch im Rückspiel keine Zweifel an seiner Überlegenheit und deklassierte Michael Prinz im ersten Einzel mit 21:9 und 21:9.

Revanche für Pröstler und Schäffer geglückt

Damit stand es 4:1 und es fehlte nur noch ein Sieg, um den Finaleinzug in trockene Tücher zu bringen. Diesen sollte schließlich das Mixed einfahren. Matthias Pröstler und Ramona Schäffer konnten die offene Rechnung mit Bachmann/ Wolf im vierten Anlauf in dieser Saison begleichen und erspielten mit einem hauchdünnen 17:21, 21:13 und 22:20 den siegbringenden und lautstark umjubelten fünften Punkt für Marktheidenfeld. Obwohl die Partie schon entschieden war, ließ Jan Rudzinski im zweiten Einzel nichts anbrennen und besiegte Till Borsdorf mit 21:14 und einem deutlichen 21:6. Christian Schäffer, Matchwinner des Vortags, musste den Sieg im Rückspiel seinem Kontrahenten überlassen. Erneut lieferten sich er und Alexander Schröder eine ausgeglichenen Kampf über drei Sätze – diesmal aber mit dem besseren Ende für den Dresdner (17:21, 21:17 und 18:21).