Südostdeutsche Mannschaftsmeisterschaft 2017, Annaberg-Buchholz

Die Jugendmannschaft des TV Marktheidenfeld sicherte sich am letzten Wochenende in Annaberg-Buchholz auf der Südostdeutschen Mannschaftsmeisterschaft mit einem hervorragenden zweiten Platz die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft Ende April.

Unus pro omnibus, omnes pro uno

Nach Auslosung der Vorrunde am Samstag fanden sich die Hädefelder in einer Dreiergruppe mit dem Heimverein BV Annaberg-Buchholz (Sachsen) und dem Baden-Württemberger Meister BSV Eggenstein-Leopoldshafen wieder. Um dem Turnier gleich zu Beginn die nötige Brisanz zu verleihen, ging es in der ersten Runde sofort gegen die Mitfavoriten aus Eggenstein. Von ihrem Coach Joachim Klein perfekt eingestimmt startete das erste Herrendoppel Jonas Grün und Joshua Redelbach mit einem fulminanten 21:13 und 21:14 gegen Kirchgeßner/Pfleging. Etwas mehr Mühe hatten Theresa Redelbach und Lara Suffel gegen Lindner/Kervio. Zunächst starteten Sie souverän in Satz Eins, verloren jedoch zunehmend die Kontrolle und konnten diesen nur knapp mit 21:19 für sich entscheiden. Der Folgesatz ging dann mit 18:21 an die Eggensteiner. Erst in der Entscheidung gelang es ihnen wieder ihr volles Potential abzurufen und die Partie mit 21:10 für sich zu entscheiden. Das zweite Herrendoppel zwischen Steffen Grün und Moritz Unz gegen Schlenga/Ditter war schließlich wieder schnell entschieden (21:17, 21:17). Der 3:0-Vorsprung schien zu diesem Zeitpunkt beruhigend. Dann jedoch musste Jonas Grün seine Partie gegen Niklas Kirchgeßner mit 8:21 und 18:21 abgeben und auch Ilka Oechsner hatte ihrer Gegnerin Rebecca Lindner (16:21, 19:21) nicht viel entgegenzusetzen. Der Vorsprung schmolz auf 3:2 zusammen. Mit einem schnellen und wichtigen Sieg der Geschwister Theresa und Joshua Redelbach im gemischten Doppel über Pfleging/Kervio (21:12, 21:11) konnte der Vorsprung wieder auf 4:2 ausgebaut werden. Leider verlor anschließend Moritz Unz im dritten Herreneinzel gegen Richard Samman (20:22, 14:21) und alle Augen richteten sich auf die letzte verbleibende Partie zwischen Steffen Grün und Fabian Schlenga. Bei einer Niederlage und einem Unentschieden hätten Sätze und Punkte gezählt werden müssen, was alle vermeiden wollten. Zunächst begann Steffen Grün dominant und konnte Satz Eins mit 21:16 für sich entscheiden. Danach kam sein Gegner jedoch immer besser ins Spiel und zwang Grün zu vielen unnötigen Fehlern (16:21). Der Hädefelder fand im Entscheidungssatz unter dem Jubel der mitgereisten Fans allerdings wieder zu alter Stärke zurück und dominierte nach einem Zwischenstand von 10:11 letztlich deutlich mit 21:15. Dieser 5:3-Erfolg war die Grundlage für den Halbfinaleinzug, denn die Partie gegen Annaberg-Buchholz endete wie erwartet ungefährdet 7:1 für Marktheidenfeld.

Im Halbfinale traf die Jugendmannschaft auf den Zweitplatzierten der anderen Dreiergruppe, die SG Schorndorf. Diese Mannschaft bereitete weniger Sorge als der Topgegner in der Vorrunde, war jedoch gerade bei den Damen sehr stark besetzt. Während Jonas und Steffen Grün gegen Gostynski/Suprijadi (21:12, 21:11) leichtes Spiel hatten, bekamen Theresa Redelbach und Ilka Oechsner mit Löwenstein/Himmler den erwartet schweren Gegner. Nach umjubelten ersten Satzgewinn (21:18), drehten ihre Gegnerinnen das Spiel und siegten mit 21:14 und 21:16. Moritz Unz und Joshua Redelbach konterten anschließend gegen Schütz/Lenzig mit 21:10 und 21:17. Nach zwei weiteren deutlichen Siegen von Jonas Grün gegen Florian Winninger (21:10, 21:17) und Steffen Grün gegen Simon Gostynski (21:13, 21:10) stand es 4:1. Lara Suffel konnte in ihrem Spiel gegen die hoch favorisierte Jennifer Löwenstein in einem kampfbetonten Dreisatz-Match zeitweise Siegesluft schnuppern, musste sich dann doch geschlagen geben (12:21, 21:17, 13:21). Das von Schorndorf besonders stark besetzte Mixed Winninger/Himmler war dann auch eine Nummer zu stark für Theresa und Joshua Redelbach (17:21, 19:21). Den ungefährdeten Siegpunkt zum 5:3 sicherte im letzten Spiel Moritz Unz mit einem 21:16 und 21:17 über Samuel Suprijadi.

Mit der Finalteilnahme war die angestrebte Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft in trockenen Tüchern, nichtsdestotrotz wollte die Hädefelder im Finale am Sonntag gegen die favorisierten Neuhausen-Nymphenburger noch einmal alles geben. Jonas und Steffen Grün verloren den ersten Satz gegen Feibicke/Niesner knapp mit 19:21, fanden dann jedoch immer besser ins Spiel und überzeugten mit 21:12 im zweiten. Im Entscheidungssatz bekam Steffen Grün zunehmend Probleme mit seinem rechten Knie, leichte Fehler, die dadurch immer häufiger auftraten, kann man sich bei einem solchen Gegner nicht leisten und führten zu einem unglücklichen 14:21. Die 7:21/5:21-Niederlage von Lara Suffel und Ilka Oechsner gegen die Weigert-Schwestern war dagegen so erwartet worden. Wenn auch erhofft, aber doch ein wenig überraschend, war der Erfolg von Moritz Unz und Joshua Redelbach über Braun/Seibel. Beide kamen sofort gut in die Partie, führten hoch und schafften es diese Führung ins Ziel zu bringen (21:16). Nach einer kleinen Atempause im zweiten Satz (18:21) entwickelte der Entscheidungssatz seine eigene Dramatik. Mehrfache Führungswechsel führten zu einem emotionalen Auf und Ab der Betreuer, fanden aber mit 21:19 ein umjubeltes Ende. In den Einzeln mussten Jonas Grün gegen Kevin Feibicke (17:21, 18:21) und Lara Suffel gegen Christina Weigert (11:21, 18:21) deren Überlegenheit anerkennen. Die Knieprobleme zwangen Steffen Grün beim Stand von 4:13 das Spiel gegen Jonas Braun aufzugeben. Daneben hatten Theresa und Joshua Redelbach im gemischten Doppel gegen die mehr als favorisierten Niesner/Weigert ebenfalls keine wirkliche Chance (16:21, 11:21). Anders sah es für den vom Doppel immer noch unter Adrenalin-stehende Moritz Unz im Einzel gegen Justin Seibel aus. Schnell zog er im ersten Satz mit 15:6 davon und schien unangreifbar, um dann doch nur knapp aber verdient mit 25:23 zu gewinnen. Satz Zwei ging mit 17:21 verloren und die Erwartungen der Außenstehenden waren nur noch gering. Davon völlig unbeeindruckt konnte sich Unz noch einmal aufbäumen und gewann 21:18 im Entscheidungssatz. Die 2:6-Niederlage war zwar durch die Verletzungsproblematik so nicht erwartet worden, die Jugendmannschaft hat aber ihr Ziel erreicht.