Am Ende entscheidet das Satzverhältnis

Nach zwei ausgeglichenen Relegationsspielen zwischen dem TV Marktheidenfeld und den Badminton-Sportfreunden Neusatz, muss Marktheidenfeld weiter um den Aufstieg in die 2. Bundesliga bangen.

BSpfr. Neusatz – TV Marktheidenfeld 3:5
TV Marktheidenfeld – Bspfr. Neusatz 3:5

Dramatischer hätte es nicht sein können. In einem hochspannenden Relegations-Krimi unterlag der TV Marktheidenfeld am Sonntag erstmals seit über drei Jahren wieder in eigener Halle und verpasste damit den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Doch schon in drei Wochen haben die „Hädefelder“ die nächste Chance, ihr Saisonziel zu erreichen. Durch eine Aufstockung der Bundesliga von acht auf zehn Mannschaften werden in einer zusätzlichen Relegation zwei weitere Aufsteiger ermittelt. Am 6. und 7. März wird die Mannschaft um Kapitän Matthias Pröstler in Friedrichshafen gegen den SV Fischbach und den VfB Friedrichshafen antreten.

Für das Auswärtsspiel am Samstag in Bad Herrenalb hatten sich die Marktheidenfelder vorgenommen, eine gute Ausgangslage für das entscheidende Rückspiel am Sonntag zu erspielen. Dabei wurden alle Erwartungen übertroffen.  Obwohl Tim Specht und Matthias Pröstler im ersten Herrendoppel gegen die beiden Esten Raul Kaesner und Kristjan Kaljurand trotz starkem Spiel ohne große Chancen blieben, fiel das Zwischenfazit nach den Doppelbegegnungen positiv aus. Denn Jule Keil und Anna Paavola siegten im Damendoppel mit 25:23 im Entscheidungssatz gegen Franziska Willenbacher und Mette Stahlberg. Auch Jan Rudzinski und Fabian Hippold konnten ihre Partie im zweiten Doppel gegen Sebastian Roth und Thomas Schlossarek gewinnen – 2:1 für Marktheidenfeld. Im ersten Einzel spielte Marktheidenfelds Leistungsträger Tim Specht stark auf und bezwang den estnischen Meister Raul Kaesner mit 18:21, 21:17 und 21:19. Auch Anna Paavola und das gemischte Doppel, Matthias Pröstler und Ramona Schäffer konnten jubeln und auf 5:1 für den TVM erhöhen. In den abschließenden Einzelbegegnungen behielten die Hausherren jedoch die Oberhand und hielten so die Chance auf den Gesamtsieg noch am Leben.

Gäste mit starken Nerven

Im Rückspiel am Sonntag gingen die Marktheidenfelder mit dem 5:3-Erfolg und den eigenen Fans im Rücken als Favorit ins Spiel. Doch die Gäste aus Neusatz gaben sich noch nicht geschlagen. Erneut hatten Specht und Pröstler im ersten Doppel gegen die international erfahrenen Esten keine Chance. Die Marktheidenfelder unterlagen den auf Weltranglistenplatz 121 gelisteten Kaesner / Kaljurand mit 17:21 und 16:21. Auch Anna Paavola und Jule Keil konnten ihr Doppel nicht gewinnen. Nachdem Hippold und Rudzinski im zweiten Doppel erneut souverän siegten, stand es diesmal 1:2 nach den Doppelbegegnungen. Im Dameneinzel lieferte sich Anna Paavola ein spannendes Duell mit Mette Stahlberg und hatte im dritten Durchgang zwei Matchbälle zum Sieg. Die junge Finnin konnte diese jedoch nicht verwandeln und unterlag mit 21:23. Tim Specht wuchs im ersten Einzel gegen Raul Kaesner erneut über sich hinaus und erkämpfte in einem hochklassigen Spiel mit 22:20, 9:21 und 21:19 einen wichtigen Punkt für seine Mannschaft. Als das gemischte Doppel und das zweite Doppel jedoch an die Gäste aus Neusatz ging, war die Niederlage für die Marktheidenfelder besiegelt. Obwohl Fabian Hippold im dritten Einzel mit einer Glanzleistung gegen Sebastian Roth noch den Punkt zum 3:5 erzielen konnte, freute sich Neusatz über den gelungenen Aufstieg. Mit 8:8 Spielen und 20:18 Sätzen hatten die Baden-Württemberger hauchdünn die Nase vorn. „Wir werden versuchen, diese Neiderlage jetzt schnell zu verdauen und dann in drei Wochen noch mal anzugreifen. So knapp zu unterliegen tut weh, doch wir blicken jetzt nach vorne, um unseren Traum vom Aufstieg noch zu verwirklichen“, erklärte Matthias Pröstler nach der Partie.